Der Gesundheits- und Lifestyle-Trend wirkt sich zunehmend auf die Märkte aus. So kaufen die Deutschen beispielsweise weniger Zigaretten. Dafür greifen sie immer mehr auf Alternativen zurück. Zu diesem Schluss kommt das Marktforschungsunternehmen Nielsen in einer neuen Studie. Dennoch steigen die Umsätze der Tabaksparte.
Tabak-Panik in den USA
In den Vereinigten Staaten wiederum mussten die großen Tabakunternehmen im letzten Jahr einen kleinen Schock hinnehmen. Denn dort standen ein Verbot von Menthol-Zigaretten sowie eine stärkere Regulierung von E-Zigaretten zur Debatte. Als Grund dafür führte die Gesundheitsbehörde FDA den hohen Suchtfaktor an. Problematisch war das, weil Menthol-Zigaretten erstens ein Drittel der Zigarettenverkäufe in den Vereinigten Staaten ausmachen. Und, weil zweitens E-Zigaretten derzeit einen regelrechten Boom erleben. Beide Faktoren sorgten der Börse am Sonntag zufolge im Herbst 2018 für einen Aktiensturz bei den großen amerikanischen Tabak-Konzernen.
Weg von der Zigarette?
Allerdings sieht es in Deutschland derzeit anders aus. Normale Zigaretten werden tatsächlich auch hier unbeliebter. Auf das ganze Land gerechnet kauften Deutsche im Jahr 2018 etwa zwei Milliarden (minus 2,5 Prozent) weniger Zigaretten als noch im Jahr zuvor. Insgesamt kamen sie so auf eine Kaufmenge von 67 Milliarden Zigaretten. Dafür aber kauften die Konsumenten wesentlich mehr Tabak. Statt der fertigen Zigarette ist also die Selbstgedrehte beliebter. 23 Millionen Kilogramm kauften die Deutschen davon im vergangenen Jahr. Kostenpunkt: Insgesamt 3,3 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Plus von 1,4 Prozent innerhalb eines Jahres. Das berichtet n-tv in Berufung auf das Marktforschungsunternehmen Nielsen.
Die elektrische Alternative
Und auch E-Zigaretten finden größeren Anklang unter der Bevölkerung. 2018 machten Einzelhändler einen Umsatz von etwa 140 Millionen Euro – mehr als dreimal so viel wie im Vorjahr. Auch stiegen die Umsätze durch den Verkauf normaler Zigaretten. Zwar sinke die Verkaufsmenge, doch für die Umsatzsteigerung von etwa 100 Millionen Euro seien vorrangig Preissteigerungen verantwortlich.
Börsengeschehen
An der Börse sieht es für die großen Tabak-Konzerne gemischt aus. Am Montagnachmittag steht die Aktie von Philip Morris mit minus 0,77 Prozent bei 69,19 Euro. Die Altria-Gruppe hat ein Minus von 1,59 zu verzeichnen, das Papier ist 43,69 Euro wert.
Titelbild: ©nattanan23 / pixabay.com
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