Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat seine Konjunkturumfrage für den Herbst 2019 veröffentlicht. Darin befragt wurden 28.000 Unternehmen aus verschiedensten Branchen.
„Im Herbst trübt sich die Geschäftslage der Unternehmen das dritte Mal in Folge deutlich ein.“
Mit einem prognostizierten Wachstum für das Bruttoinlandsprodukt von 0,4 Prozent sieht der DIHK die aktuelle Konjunktur auf Talfahrt. Zum Vergleich: Im Herbst 2018 hatte die Prognose noch bei 1,7 Prozent gelegen. Für 2020 wird derzeit ein BIP-Wachstum von 0,5 Prozent erwartet.
Außenwirtschaftlicher Gegenwind trifft Industrie
Während hauptsächlich exportorientierte Unternehmen schon in der DIHK-Konjunkturumfrage im Herbst letzten Jahres eine Verschlechterung ihrer Situation sahen, treffen die außenwirtschaftlichen Umstände nun auch industrienahe Großhändler und Dienstleister. Hierbei werden insbesondere die außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie Protektionismus, Handelskonflikte und der Brexit als Risiko wahrgenommen. Seit der letzten großen Wirtschaftskrise im Jahr 2008/2009 sehen so viele Unternehmen wie noch nie das sinkende Exportgeschäft als Gefährdung für die Geschäftsentwicklung. Weltweit aktive Mittelständler und Großunternehmen fühlen sich von der Situation besonders betroffen.
Investitions- und Beschäftigungsabsichten
Zum fünften Mal in Folge sinken die Investitionsabsichten der Unternehmen. Als einen Grund hierfür nennt der DIHK die außenwirtschaftliche Situation. Was die Beschäftigungserwartungen betrifft, bleibt der Fachkräftemangel weiterhin ein Geschäftsrisiko. Allerdings zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt aktuell robust. Trotz einer Abkühlung der Wirtschaft stagniere die Zahl der Arbeitslosen, berichtet n-tv. Die Arbeitslosenquote ging im Oktober um 0,1 Punkte auf 4,8 Prozent zurück.
DIHK fordert Maßnahmen
Angesichts der konjunkturellen Entwicklung fordert der DIHK-Präsident Eric Schweitzer die Bundesregierung zum Handeln auf. Als potenzielle Maßnahmen werden eine „Initiative zur Wiederbelebung der Welthandelsorganisation, […] eine Unternehmenssteuerreform, sowie Investitionen in kluge Köpfe und in eine moderne Infrastruktur“ vorgeschlagen.
Die Konjunkturprognose der Bundesregierung liegt für das laufende Jahr liegt bei 0,5 Prozent und für das kommende Jahr bei einem Prozent. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagt bezüglich der Prognosen, „dass dieses Wachstum nicht dasjenige ist, das wir uns wünschen würden und das wir in Zukunft für ausreichend halten“. Als Lösungen sieht er neben Steuerentlastungen für Unternehmen auch Bürokratieabbau sowie Investitionen in Zukunftstechnologien.
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